Mudi

Name:

Herkunftsland:

Grösse:

Mudi

Ungarn

FCI-Standard Nr. 238 / 22.11.2004 / D

Übersetzung: Frau Agnes Czékli. Ursprung: Ungarn. Datum der Publikation des gültigen Standards: 22.11.2004

Verwendung:

Treibhund. Wegen seines mutigen Verhaltens ist er bei den Schäfern auch zum Treiben schwieriger und groß gewachsener Tierarten sehr beliebt. Er wird auch zur Treibjagd auf Wildschweine verwendet. Vorzüglicher Schutz- und Begleithund. Hund zur Rauschmittelsuche. Wach- und Alarmhund. Ausgezeichneter Agility-Hund. Liebenswerter Haushund. Wegen seiner relativ kurzen Behaarung und seiner ausgezeichneten Anpassungsfähigkeit bietet seine Haltung auch in der Wohnung kein Problem.

Klassifikation FCI:

Gruppe 1 Hüte u. Treibhunde Sektion 1 Schäferhunde – ohne Arbeitsprüfung

Kurzer geschichtlicher Abriss:

Die Rasse entstand während des 18. Bis 19. Jahrhunderts aus einer Vermischung von ungarischen Treibhunden und höchstwahrscheinlich von verschiedenen deutschen Hütehunden mit Stehohren.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Es handelt sich um eine mittelgroße Hütehunderasse mit einem keilförmig Kopf. Stehohren. ist verjüngt sich gegen die Nase zu.. Die obere Linie des Körpers ist eindeutig nach hinten geneigt. Der Kopf und die Gliedmassen sind von kurzen, glatten Haaren bedeckt. Die anderen Körperpartien zeigen eine etwas längere, stark gewellte bis leicht lockige Behaarung. Es gibt verschiedene Farbvarietäten.

Wichtige Proportionen:

Die Körperlänge entspricht in etwa der Widerristhöhe. Die Brustkorbtiefe beträgt etwas weniger als die Hälfte der Widerristhöhe. Die Fanglänge ist etwas geringer als die Hälfte der Kopflänge.

Verhalten /Charakter (Wesen):

Der Mudi ist außerordentlich lernfähig, von lebhaftem Temperament, mutig, wachsam, arbeitsfreudig, auf-geweckt, anpassungsfähig und bellfreudig.

Kopf:

Der am meisten ansprechende Körperteil des Mudi ist zweifellos sein Kopf. Dieser soll für den Beobachter den Eindruck eines wachsamen, immer tatkräftigen, lustigen und verständigen Tieres erwecken, ohne jeden Anflug von Ängstlichkeit oder Aggressivität. Der Kopf ist keil-förmig und verjüngt sich gegen die Nase zu.

Schädel und Stirn sind leicht gewölbt. Hinterhauptbeinstachel ist nicht ausgeprägt. Die Augenbrauenbogen sind nur wenig entwickelt.

Stop schwach ausgebildet.

Nasenschwamm schmal, vorne abgerundet, mit mittelmäßig weiten Nasenlöchern. Bei den Farbschlägen schwarz, weiß, falb und „blue-merle“ ist die Farbe des Nasenschwammes immer schwarz; bei den anderen Farbschlägen harmonisiert die Nasenschwammfarbe mit der Farbe des Haarkleides; so ist z.B. der Nasenschwamm bei braunen Farbschlägen braun und bei grau-blauen grau-blau. Bei braunen Hunden brauner Lidrand. Bei grau-blauen grau-blauer Lidrand.

Fang mittelmäßig kräftig, Nasenrücken gerade. Lefzen sich straff an das Gebiss anschmiegend. Der Maulwinkel ist leicht gezackt. Die Pigmentierung der Lefzen entspricht der Pigmentierung des Nasenschwammes.  Der Zahnformel entsprechendes vollzahniges Scherengebiß. Regelmäßige, mittelgroße Zähne.

Augen schmal, am inneren und äußeren Augenwinkel leicht spitz zulaufend und etwas schräg eingesetzt, was dem Blick einen draufgängerischen Ausdruck verleiht. Die Augen sollen möglichst dunkel gefärbt sein. Nur bei den aschfarbigen und blue-merle Farbschlägen sind Birkaugen (blau oder weiss) kein Fehler. Die Lidränder sind straff, gut an den Augapfel anliegend und gleichmäßig pigmentiert. Hoch angesetzte Stehohren. Sie zeigen eine umgekehrte V-Form und sind üppig behaart, wobei die Haare über die Ränder der Ohrmuscheln hinausragen. Das Affektspiel der Ohren ist sehr lebhaft; der Hund kann die Ohrmuscheln – auch unabhängig voneinander – wie einen Radarschirm drehen. Die Ohren sind ungefähr um 10-15% länger als ihre Breite am Ansatz. Der etwas hoch angesetzte Hals bildet mit der Horizontalen einen Winkel von 50-55°. Es ist mittellang, wenig gewölbt und gut bemuskelt. Ohne Wamme und ohne ausgesprochene Halskrause. Bei Rüden kann eine wenig entwickelte kleine Mähne vorhanden sein; diese darf jedoch nie auffallend sein.

Körper:

Obere Profillinie: Sie ist deutlich erkennbar zur Kruppe hin abfallend. •Widerrist: Ausgeprägt und lang, bemuskelt. •Rücken: Gerade, kurz. •Lende: Mittellang und fest gefügt.

•Kruppe: Kurz, etwas abfallend, mittelbreit, bemuskelt. •Brust: Die Vorderfront der Brust ist leicht gewölbt. Die Rippen sind etwas breit und eher flach. •Bauch: Leicht aufgezogen.

Rute: Mittelhoch angesetzt. In der Ruhe hängt sie, wobei das untere Drittel fast bis zur Horizontalen angehoben ist. Bei Aufmerksamkeit und lebhafter Bewegung wird die Rute sichelartig höher als die Rückenlinie getragen. Das Kupieren der Rute ist unerwünscht, gilt aber nicht als Fehler.. Hunde mit angeborener Stummelrute oder Rutenlosigkeit sind selten; dies wird nicht als Fehler eingestuft. Die Rute ist reichlich behaart; an der Unterseite kann die Länge der Haare sogar 10-12 cm betragen.

Gliedmassen:

Schultern: Das Schulterblatt ist mäßig schräg und gut bemuskelt. Die Vorderfront der Brust ist gerundet und die Spitze des Brustbeins steht nur leicht vor.

Oberarm: Mittellang, bildet mit der horizontalen Linie einen Winkel von ca.45 Grad. Ellenbogen: Eng am Körper anliegend. Vorderfußwurzel: Fest, trocken. Vordermittelfuß: Steil.

Vorderpfoten: Rund, mit eng aneinanderliegenden Zehen. Zwischen und unter den Zehen ist nur wenig Haar vorhanden. Ballen elastisch; Krallen schiefergrau und hart.

Hinterhand:

Die Hinterläufe sind etwas nach hinten überstreckt. Oberschenkel: Lang, reichlich bemuskelt. Hintermittelfuß: Kurz und steil. •Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten. Afterkrallen sind unerwünscht.

Gangwerk: Die Bewegung des Mudi ist charakterisiert durch trippelnde Schritte. Haut: Fest, ohne Falten.

Haarkleid:

Haar: Kopf und Vorderseite der Gliedmassen sind von kurzen, geraden und glatten Haaren bedeckt. An den anderen Körperteilen ist die Behaarung einheitlich stark gewellt oder leicht gelockt, dicht, immer glänzend, etwa 3 – 7 cm lang. An einzelnen Stellen sind Haarwirbel und Haarleisten ausgebildet. Die Behaarung ist an der Hinterseite des Unterarms und des Oberschenkels am längsten und bildet dort ausgeprägte Federn.

Farbe:

Falb • Schwarz

merle, d.h. gesprenkelt, gestreift, gestromt oder gefleckt auf einem dunkleren oder helleren  Grund.

Aschfarben • Braun • Weiß

Gering ausgedehnte, weiße Abzeichen werden geduldet, sind jedoch unerwünscht. Ein weißer Brustfleck mit einem Durchmesser unter 5 cm, sowie kleine weiße Abzeichen an den Zehen sind gestattet, aber unerwünscht.

Größe und Gewicht: Widerristhöhe: Für Rüden: 41-47 cm, Idealgröße 43-45 cm Für Hündinnen: 38-44 cm, Idealgröße 40-42 cm Gewicht: Für Rüden: 11-13 kg Für Hündinnen: 8-11 kg

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Ausschließende Fehler:

Aggressiv oder ängstlich •Fleischfarbener, leberbrauner oder gefleckter Nasenschwamm bei schwarzen, weißen, falbfarbenen, blue-merle oder

aschfarbenen Hunden. Fleischfarbener oder gefleckter Nasenschwamm bei braunen Hunden. •Fehlen von einem Zahn oder mehrerer Zähne von den Schneidezähnen, den Eckzähnen, den Prämolaren 2-4 und den

Molaren1-2. Fehlen von mehr als 2 PM1; die M 3 werden nicht berücksichtigt. •Vor-und Rückbiß, Kreuzgebiß, Kontaktverlust der Schneidezähne von mehr als 2 mm. Gelbe Augen bei schwarzen Hunden • Hängeohren Kurze glatte anliegende Behaarung am ganzen Körper; lange Haare am Kopf, zur Verfilzung neigende Behaarung. •Wolfsgraue Farbe; schwarz und loh mit gelben bis braunen Abzeichen. •Größe unter 38 bzw. über 47 cm. • Albinismus

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.