Maremmen

Name:

Herkunftsland:

Grösse:

Maremmen

Italien

Farben

rein weiss

Haare

kurz und glatt am Kopf und Beinen, sonst lang,dicht und rauh im Griff, nur leicht gewellt

 

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund

FCI Standard Nr. 201; 05.03.2018 / D
Übersetzung: Frau Michèle Schneider
Ursprungsland: Italien
VERWENDUNG: Als Schäferhund wird er vor allem zum

Beschützen von Herden und als Wachhund eingesetzt.

FCI-KLASSIFIKATION: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde

(ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Sektion 1 Schäferhunde

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Diese alte

Schäferhundrasse geht zum einen auf Herdenschutzhunde zurück, die

heute noch in den Abruzzen eingesetzt werden, wo die Schafzucht auch in unseren Tagen noch mit Erfolg betrieben wird, zum anderen auf die Hunde der Hirten, die vormals in den Maremmen der Toskana und der Latiums lebten. Besonders nach 1860 begünstigte

das saisonale Ziehen der Herden von der einen Region in die andere eine natürliche Vermischung der beiden ursprünglichen Rassen.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ist ein großer Hund, kräftig gebaut, von rustikalem Aussehen, dennoch majestätisch, was typisch ist. Seine Gestalt ist bei mittleren Proportionen die eines schweren Hundes,

dessen Rumpf länger als die Widerristhöhe ist; er ist harmonisch gebaut, sowohl in Bezug auf die Größe (Heterometrik = normale Verhältnisse zwischen der Größe und den verschiedenen Körperteilen) als auch bezüglich der Profile (Alloidismus = Übereinstimmung zwischen Kopf– und Körperprofil).

WICHTIGE PROPORTIONEN: Die Kopflänge beträgt 4/10 der Widerristhöhe; die Fanglänge ist etwas kürzer als die Schädellänge; die Rumpflänge übertrifft die Widerristhöhe um 1/18. Die Brusttiefe beträgt etwas weniger als die halbe Widerristhöhe.

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN): Die Hauptaufgabe als Wach- und Schutzhund für Herden und Hof übernimmt er mit Umsicht, Mut und Entschlossenheit. Obwohl stolz und jeglicher Unterwürfigkeit abgeneigt, ist er seinem Herrn und seinen Angehörigen doch treu ergeben.

KOPF: In seiner Gesamtform ist der große und flache Kopf konisch

und erinnert an den eines Eisbären.

OBERKOPF:

Schädel: Recht breit mit leicht gewölbten Seitenpartien. Auch im Profil konvex. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken sind leicht divergent, was das Profil leicht konvex erscheinen lässt. Die Augenbrauenbogen sind mäßig ausgebildet, die

Stirnmittelfurche ist wenig ausgeprägt. Das Hinterhauptbein ist kaum sichtbar.

Stopp: Der Stirnabsatz sollte nur wenig betont sein. Der Winkel Nasenrücken-Stirn ist stets weit geöffnet.

GESICHTSSCHÄDEL:

Nasenschwamm: Ziemlich groß, auf der gleichen Linie wie der Nasenrücken, mit großen Nasenöffnungen, feucht und frisch, schwarz pigmentiert. Von der Seite betrachtet, darf er nicht über die Vorderfront der Lippen vorstehen.

Fang: Die Länge ist etwas kürzer als die des Schädels, die Tiefe entspricht der Hälfte der Länge, die Fangseiten sind leicht

konvergent und nehmen nach vorne hin ab, von vorne betrachtet, behält er dennoch eine stumpfe Fläche; die Region unterhalb der Augen ist leicht gemeißelt.

Lefzen: Die oberen Lefzen bilden, von vorne betrachtet, mit ihrem unteren Rand, dort wo sie zusammenschließen, einen Halbkreis von

sehr kleinem Radius. Sie sind wenig entwickelt und bedecken gerade knapp die Zähne des Unterkiefers; somit ist auch der Lefzenwinkel nur wenig ausgeprägt. Dies hat zur Folge, dass das untere seitliche

Profil des Fangs nur in seinem vorderen Teil von den Lefzen bestimmt wird; im hinteren Teil geschieht dies durch den Unterkiefer und den Lefzenwinkel. Die Lefzenränder sind schwarz pigmentiert.

Kiefer/Zähne: Starke Kiefer, normal entwickelt, mit senkrecht eingesetzten und gleichmäßig ausgerichteten Schneidezähnen, von guter Größe und in kompletter Anzahl. Die Zähne sind weiß und kräftig; Scherengebiss.

Backen: Mäßig sichtbar.

Augen: Nicht groß im Verhältnis zur Größe des Hundes; die Farbe der Iris ist ocker oder kastanienbraun. Auge in seitlicher Position;

Augapfel weder tief liegend noch hervortretend; aufgeweckter und aufmerksamer Ausdruck. Mandelförmige Lidöffnung mit schwarzen Lidrändern.

Ohren: Sie sind hoch über dem Jochbeinbogen angesetzt und hängend, aber sehr beweglich. Sie sind dreieckig (V-förmig); ihr Ende läuft spitz zu und ist nie abgerundet; im Verhältnis zur Größe des Hundes sind sie klein. Bei einem Hund mittlerer Größe darf ihre

Länge 12 cm nicht überschreiten. Der Ohransatz ist mäßig breit.

HALS: Das obere Profil ist leicht gebogen. Der Hals ist immer kürzer als der Kopf. Er ist dick, sehr kräftig und muskulös, stets ohne Wamme und von langem, dichtem Haar bedeckt, das, besonders beim Rüden, einen gut sichtbaren Kragen bildet.

KÖRPER: Der Rumpf ist kräftig gebaut.

Obere Profillinie: Sie verläuft gerade vom Widerrist bis zur Kruppe, welche jedoch leicht abfällt.

Widerrist: Etwas aus der Rückenlinie heraustretend; er ist breit, da die beiden Schulterblattspitzen auseinander liegen.

Rücken: Im Profil geradlinig; seine Länge erreicht etwa 32 % der Widerristhöhe.

Lende: Die Rückenlinie fließt harmonisch in die Lendenpartie über, welche ein leicht gewölbtes Profil mit gut in die Breite entwickelten Muskeln aufweist.

Kruppe: Breit, kräftig und gut bemuskelt. Ihre Neigung zwischen Hüfte und Rutenansatz beträgt ca. 20° und steigt auf 30° und mehr; daher ist die Kruppe abfallend.

Brust: Geräumig, herabreichend bis auf Ellbogenhöhe, tief und im mittleren Bereich gut gewölbt. Sie nimmt zunehmend nach unten hin ab, bleibt aber bis in die Brustbeingegend recht geräumig. Die Brusttiefe muss der halben Widerristhöhe entsprechen. Die Rippen

sind gut gewölbt, mit geräumigem Lungenraum und liegen weit auseinander; die letzten falschen Rippen sind lang, schräg und gut geöffnet.

Untere Profillinie und Bauch: Das Brustbein ist lang und die Brustbeinpartie steigt sanft zum Bauch hin an.

RUTE: Infolge der steilen Kruppe tief angesetzt; im Stand reicht sie über das Sprunggelenk. Während sie in der Ruhestellung herabhängt, wird sie in der Bewegung in Höhe der Rückenlinie getragen und ist am Ende ziemlich stark aufgebogen. Sie ist gut mit dichtem Haar

ohne Fransen versehen.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND:

Allgemeines: Von vorne und von der Seite betrachtet ganz gerade und senkrecht gestellt. Insgesamt gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Vordergliedmaßen passen harmonisch zueinander.

Schulter: Lang, schräg und mit kräftiger Muskulatur; sie muss in ihren Bewegungen sehr frei sein. In der Länge misst sie ungefähr ein Viertel der Widerristhöhe. Ihre Neigung zur Horizontalen beträgt 50° bis 60°.

Oberarm: In den beiden oberen Dritteln gut am Körper anliegend, mit kräftiger Muskulatur versehen.

Seine Neigung zur Horizontalen bewegt sich zwischen 55° und 60°; seine Länge beträgt ca. 30 % der Widerristhöhe. Seine Lage ist nahezu parallel zur Medianebene des Körpers. Der Winkel Schulterblatt-Oberarmbein variiert zwischen 105° und 120°.

Ellenbogen: Normal an der Brust anliegend, von weicher und lockerer Haut bedeckt. Parallel zur Medianebene des Körpers liegend; der Ellbogenhöcker muss sich auf einer gedachten Senkrechten befinden, der von der hinteren Schulterblattecke ausgeht. Die Winkel Oberarmbein-Speiche variiert zwischen 145°

und 150°.

Unterarm: Gerade und senkrecht, mit kräftigem Knochenbau. Er ist etwas länger als der Oberarm.

Vorderfußwurzelgelenk: Liegt in der Verlängerung der senkrechten Linie des Unterarms. Kräftig, trocken, glatt und von guter Stärke; das Erbsenbein tritt deutlich hervor.

Vordermittelfuß: Länge weder zu kurz noch zu hoch. Er ist sehr trocken, mit einem Minimum an Unterhautgewebe. Im Profil betrachtet ist er leicht nach vorne schräg gestellt.

Vorderpfoten: Groß, rundlich, mit gut geschlossene Zehen, kurz und dicht behaart. Krallen vorzugsweise schwarz, aber Brauntöne werden toleriert.

HINTERHAND:

Allgemeines: Im Ganzen betrachtet sowohl von vorne als auch von der Seite, senkrecht gestellt. Gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Hintergliedmaßen sind harmonisch miteinander

verbunden.

Oberschenkel: Lang, leicht schräg, breit mit hervortretenden Muskeln und mit leicht gewölbtem hinterem Rand. Der Winkel Hüftbein-Oberschenkelbein beträgt ungefähr 100°.

Knie: Solide, es liegt gut in der senkrechten Achse. Der Winkel zwischen Oberschenkel und Schienbein ist nicht überm..ig gewinkelt.

Unterschenkel: Die Länge ist etwas kürzer als der Oberschenkel. Die Neigung zur Horizontalen beträgt etwa 60°. Kräftige Knochen, trockene Muskeln, die Unterschenkelauskehlung sehr ausgeprägt.

Sprunggelenk: Ziemlich stark und breit. Der Sprunggelenkwinkel variiert zwischen 140° und 150°;

Hintermittelfuß: Kräftig, trocken und breit, weder zu lang noch zu kurz. Keine Afterkrallen.

Hinterpfoten: Groß, nicht so rundlich wie die Vorderpfoten, gut geschlossene Zehen, bedeckt mit kurzem dichtem Haar, Krallen vorzugsweise schwarz, aber braun wird toleriert.

GANGWERK: Schritt und starker Trab.

HAUT: Am ganzen Körper gut anliegend; eher dick. Nickhaut schwarz pigmentiert, ebenso die Ballen

HAARKLEID:

Haar: Sehr gut ausgestattet. Lange Haare, eher rau beim Berühren ähnlich glattem Rosshaar. Dicht am Körper anliegend, eine leichte Wellung wird toleriert.

Das Haar formt einen beachtlichen Halskragen und mäßig lange Fransen am hinteren Rand der Gliedmaßen. Es ist jedoch kurz auf Schnauze, Schädel, Ohren und der Vorderseite der Gliedmaßen. Am

Rumpf erreicht das Haar eine Länge von 8 cm. Unterwolle ist nur im Winter reichlich vorhanden.

Farbe: Uni Weiß. Die Tönungen Elfenbein, Blassorange oder Zitronengelb werden nur in beschränktem Maße toleriert.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Widerristhöhe: Rüden: von 65 bis 73 cm.

Hündinnen: von 60 bis 68 cm.

Gewicht: Rüden: von 35 bis 45 kg.

Hündinnen: von 30 bis 40 kg.

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes

sowie seine Fähigkeit, seine Aufgaben zu erfüllen, zu beachten ist.

· Wiederholter Passgang.

SCHWERE FEHLER:

· Konvergenz der Begrenzungslinien von Schädel und Fang.

· Rute über dem Rücken eingerollt

· Andauernder Passgang

· Größe über oder unter den vom Standard vorgegebenen Grenzen.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

· Aggressive oder ängstliche Hunde.

· Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder

Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert

werden.

· Nasenspiegel vollständig nicht pigmentiert.

· Nasenrücken deutlich konvex oder konkav.

· Augenlider mäßig oder beidseitig nicht pigmentiert.

Glasauge. Schielen.

· Rückbiss.

· Keine Rute oder Stummelrute, gleich ob angeboren oder kupiert.

· Gelocktes Haarkleid.

· Farbe, die stark isabell- oder elfenbeinfarbig ist oder isabelloder elfenbeinfarbene Flecken hat. Schwarze Tönungen.

N.B.

· Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte

Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack

befinden.

· Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.